Peter Roth: «Ohne das Komponieren könnte ich mir das Leben in dieser Situation nicht vorstellen»
Verzweifelt sei er nicht, sagt Peter Roth, doch er mache sich Sorgen um unser gestörtes Verhältnis zur Natur. Sein neustes Werk «Missa Gaia» ist eine vertonte Auseinandersetzung mit den Erfahrungen und Einsichten der letzten Jahre – ein Gespräch über Umweltschutz, Meditation und die zwei Bewegungen des Universums.
Er ist bald 80, wirkt aber lebendiger als mancher dreissigjährige: Der wunderbare Toggenburger Komponist und Musiker Peter Roth. Aus den Coronajahren ist seine Missa Gaia entstanden, eine Messe für Mutter Erde. Er sagt: die ökologischen, sozialen, politischen Zustände und Entwicklungen schreien laut nach einer Wende. Doch wie wir zu dieser Wende kommen, hat nichts mit den uns bekannten und gewohnten Strategien unserer Köpfe zu tun. Diese kennen lediglich ein “entweder oder”, wohingegen unser Herz genau ums “sowohl als auch” weiss. So auch die Texte und Musik der Missa Gaia: Peter Roth vermittelt darin die Erde als vernetztes System, als intelligenter Organismus, in welchem wir die Organe sind. Hätte er nicht die Möglichkeit, sich übers Komponieren aus der Perspektive des “sowohl als auch” mit diesen existenziellen Fragen auseinanderzusetzen, könnte er sich das Leben nicht vorstellen .